17.8.2014
Der "Kurze Deutsche Weg" sucht sich geschickt die einfachste Linie im linken Teil der Nordwand und führt wesentlich früher als der "Lange Deutsche Weg" aus der Nordwand heraus (Gustl Jahn und seine österreichischen Vorgänger bezeichneten die Ausquerungsmöglichkeit als "Kneifroute") . Dennoch sollte die Wegstrecke nicht unterschätzt werden, bei 800 Hm Wandhöhe gibt es nur wenig Gehgelände und der oft brüchige Fels verlangt viel Konzentration. An schönen Tagen sind sehr viele Seilschaften in der Route anzutreffen und man sollte auf einigen Steinschlag und Wartezeiten an den Ständen gefasst sein.
Die Route ist noch frei von Bohrhaken (Ausnahme: ein Bergrettungshaken am Ende der letzten Seillänge), an den Ständen sind meist zwei Normalhaken eingeschlagen, an schwierigeren Stellen auch hier und da ein Schlaghaken, zusätzlich finden sich immer wieder Möglichkeiten mobil zu sichern. Zu Beginn lohnt es sich noch seilfrei unterwegs zu sein um etwas Zeit zu sparen, auch der Weg ab der Sonnenterrasse am Deutschen Turm zum Zimmer/Jahn - Ausstieg (letzte Seillänge) wird meist seilfrei begangen, wodurch man für den oberen Teil wesentlich weniger Zeit benötigt als am unteren Teil des Reinl/Domenigg/König - Wegs. Insgesamt eine eher ernste Route mit knackigen 3er-Stellen.