Meßnerin Felsenfenster Normalweg

Die Meßnerin entsendet nach Westen einen markanten und mit einigen Türmen besetzten Grat, der als Hauptattraktion ein schon von weitem sichtbares Felsenfenster aufweist. Der Saga nach soll es vom Teufel höchstpersönlich verursacht worden sein. Bei der Frage, ob das Meßnerinloch ein "Portal" zum Felsenfenster der Schartenspitze darstellt, müssen Science-Fiction-Fans  hingegen enttäuscht werden - es ist völlig funktionslos!

Dennoch lohnt ein Besuch allemal, allerdings sollte der leichteste Weg dorthin nicht unterschätzt werden. So galt das Meßnerin-Loch bereits vor 1873 als "sehr gefährliche Passage beim Gemstreiben der großen Comunitätsjagd" (Z. d. D.u.Ö.A.V. 1873, S 97). Das Gelände ist oft abschüssig, teilweise erdig und hier und da brüchig. Gehgelände wechselt mit kurzen und längeren Passagen im 2. Schwierigkeitsgrad und auch der eine oder andere 3er muss überwunden werden. 

Als Zustieg hat sich der Weg von Tragöß-Oberort bewährt. Entweder benutzt man den Kamplsteig Richtung Norden oder eine Forststraße darunter. Bei der Klammhöhe (970 m) verfolgt man die Forststraße, die zur Wildfütterung auf 1000 m führt. Danach steigt man mehr oder weniger weglos über Geröllhänge querend schräg zur Felswand hinauf. Wildfährten bilden schon bald einen Wandfusssteig, der zum Westgrat führt. Immer wieder weisen in weiterer Folge abgeschnittene Latschenäste den Weg. 

Vom Felsenfenster kann man sich zunächst an einem großen Normalhaken über das 5m-Wandl abseilen und klettert bzw.  steigt wieder zur Engstelle der Rinne ab. Man verfolgt die Rinne weiter bergauf, quert über eine brüchige Felsrippe nach links und gelangt durch Latschen und eine seichte Rinne zum Ausstieg am Westgrat. In der SW-Flanke sind nun noch etwa 350 hm bis zum Gipfel bzw. 300 hm zum Abstiegsweg zu absolvieren. 

Das Felsenfenster besitzt sogar an den Felszacken darüber ein eigenes Gipfelkreuz, für das Abseilen sollte dabei ein ausreichend langes Seil mitgenommen werden.

Der Anstieg dürfte auch im Winter bei entsprechenden Bedingungen sehr interessant sein.