Edelweißsteig

Der Edelweißsteig sucht sich den einfachsten Weg durch die steile Hochfallwand, wobei gerade die ausgesetzte Querung der 2. Seillänge, die gekonnt den Überhängen ausweicht, den Höhepunkt der Tour darstellt. Der Zustieg erfolgt über den unteren Teil des Turmsteigs (1) Richtung Wildenauersteig, allerdings die Schrofen weiter rechts entlang, zum Schluss über eine kurze senkrechte Drahtseilpassage bis man beim Einstieg unter einem schwach ausgeprägten Unterschlupf steht, dessen Grund mit Gamslosung überhäuft ist (evtl. Plastiksackerl für Zustiegsschuhe).

Den Einstieg erreicht man auch indem man die ersten 3 kurzen Seillängen (6, 6, 6+) der Route "Free Tibet" klettert und danach vom Stand etwas brüchig 10 Meter (5-) zu einem Baum nach links quert und von dort 10 Meter unschwierig zum Einstieg des Edelweissteigs absteigt.

Eine dritte Variante wäre den nach unten verlängerten Edelweisssteig zu nutzen, um zu dem Quergang zu gelangen. Dazu klettert man die erste Seillänge (5+, steil) vom "Weg der Jugend" und quert anschließend rechts um die Kante ansteigend zu dem Stand vor dem Quergang. Beide Varianten sind empfehlenswert.

Die erste Seillänge des Originalweges führt anfangs über eine kurz etwas abdrängende Rampe (3), danach auf einem Band einige Meter entlang nach links und in einem Linksbogen über eine Wandstelle (4-) zum Stand. Die Stände sind alle mit je einem Ringbohrhaken gut ausgestattet, nur jener am Ende der ersten Seillänge macht einen wenig vertrauenswürdigen Eindruck, steckt dieser doch in einem offensichtlich sehr brüchigen Gestein (wackelt aber nicht). In der zweiten Seillänge erfolgt eine ausgesetzte Querung, die bis zum ersten Haken noch unschwierig aber splittrig ist, danach hangelt man sich teilweise an Löchern (5), später an einem horizontalen Riss (5-)entlang zum Stand. Die nun folgenden zwei Seillängen kann man als eine 40 m Seillänge zusammenfassen, die Seilreibung macht sich dabei allerdings bemerkbar. Vom Stand aus geht es nun wieder gerade über eine großgriffige Wandstelle (4-) hinauf, wobei sich der erste Haken etwas höher befindet. Danach kurz nach links bis man schon vor der kompakten und eher kleingriffigen Wandstelle (5) steht. Über diese etwas anstrengend hinauf, bis sie grasiger wird und man über einen kurzen Quergang (Spreizschritt, 4) zu einem schönen kurzen Piazriss (3+) gelangt, über den man den Ausstieg erreicht.